Höhentraining in Kühtai
Terminlich wars diesmal ein bisschen schwierig mit dem Höhentraining - wir konnten dann gerade einmal 10 Tage zwischen unser beider Impftermine wegfahren, an Tag IV fanden praktischerweise nicht allzu weit entfernt die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Berglauf in Itter in Tirol statt.
Nachdem der Frühling in Österreich diesmal seeehr lange auf sich hat warten lassen, sah es in Kühtai noch winterlicher als beim letzten Aufenthalt 2019 aus. Wir hatten schon die Befürchtung, einen ordentlichen Muskelkater beim Freischaufeln der Laufbahn aufzureißen, aber rechtzeitig am Tag vor der Anreise verirrte sich der Sommer nach Österreich und bei fast 30 Grad im Tal und sehr, sehr milden Temperaturen tags wie nachts auf 2000m schmolz der Schnee dann wirklich rasch. Am Ende unseres Aufenthalts wurden die Skitourengeher weniger und die Zäune (zb als Schutz um die Laufbahn herum) für den bevorstehenden Almauftrieb immer mehr.
Die Trainingsbedingungen waren also wieder einmal super, die Natur aber noch etwas im Winterschlaf, das frische Grün ließ noch etwas auf sich warten. Auch waren die Kühe, Schafe und Pferde eben noch nicht auf der Hochalm, sondern noch in etwas tieferen Lagen.
Leider zeigt sich in Kühtai, dass der Ökostrom auch irgendwo erzeugt werden muss und das vormals so schöne und unberührte Längental ist nun eine Großbaustelle für einen neuen Stausee. Auch der Rundweg um den bereits bestehenden Längentaler Stausee ist aktuell nicht ganz so stimmungsvoll, das Bergpanorama wird nämlich durch mehrstöckig gestapelte Baucontainer und Baukräne etwas getrübt. Langfristig wird sich aber auch die neue Staumauer sicherlich passend genauso wie die bereits bestehenden Zwei in die Landschaft einfügen und schöne und technische Bergwanderwege zum Laufen gibt es auch abseits des Längentales zur Genüge.
Fürs flache Training bleibt einem also nix anderes übrig, als mit vielen U-Turns (alle 2km) und 2 Viehsperren (auch auf 2km) hin und her zu laufen. Das geht schon gut, alles Naturboden - ist aber halt wirklich noch ein bissl fader im Kopf als rundherum, finde ich.
Trainingsumfänge in Kühtai
10 Nächte, 10 Trainingstage (2019: 16 Nächte, 2018: 14 Nächte), dabei die ersten 3 Tage sehr wenig Umfang wegen Tapern und Berglauf-ÖSTM, danach eine 20h-Woche
gesamt 24:26h (2019: 38:27h, 2018: 36:06h)
10 Läufe, 10:11h, 113km, 2596Hm, 12km <3:20min/km, 4km<3:45min/km + 60min Berglauf-Wettkampf (2019: 15 Läufe, 15:14h, 179,8km, Höhenmeter unbekannt, 26km <3:25min/km, 17km<3:50min/km, 2018: 14 Läufe, 15:13h, 182km und 3208 Höhenmeter - Garmin-Daten ohne falsche Meter auf der Bahn, 23km <3:30min/km, 25km<4:00min/km)
7 Radfahrten, 12:15h, 219km und 7184Hm (2019: 14 Radfahrten, 21:13h, 433km und 12385 Höhenmeter, 2018: 11 Radfahrten, 18:53h, 395km und 11682 Höhenmeter)
2mal Krafttraining in Innsbruck (wie 2019, 2018: 1mal Krafttraining + 2mal Stabi)
Schlüsseleinheiten
Tag 3, So - Berglauf ÖSTM
Tag 6, Mi - Bahn 3mal 5mal 400m (1:19min) + 200m Trab mit 2:45min Start und dazwischen 2mal 10min Rad bergauf am Unterlenker 30/30sec-On-Off (182W)
Tag 9, Sa - Bahn 6mal 800m (2:40min) + 200m Trab mit 4:30min Start, 6mal 200m (35,2sec) + 200m Trab mit 2min Start
Tag 10, So - 2mal (2mal 90sec Rad bergauf schnell (245W) + 90sec locker (=6min 208W), Abfahrt locker, nochmal 10min bergauf Tempo (210W), zurück zur Laufbahn, alles am Unterlenker) + 2mal 2000m Tempo (3:43min/km) ohne Spikes
Mit der Höhe komme ich wirklich super zurecht, so kann man auch von so kurzen Aufenthalten hoffentlich ein klein wenig profitieren. Sowohl die Lauf- als auch die Radleistungen waren absolut mit den Vorjahren zu vergleichen, beim Laufen ging es mir sogar besser als 2018. Gerade die Bahntrainings zeigen eine sehr gute Entwicklung bei mir. Jetzt freue ich mich schon SEHR auf die bevorstehende Duathlon-EM in 3 Wochen!
Beispielrouten:
Kühtai - Ötz - Haiming - Sattele - Kühtai - Finstertal (bis zur Schneelage) - Ausfahren - 1700Hm, 54km
Kühtai - 2 Anstiege um Sellrain - zurück nach Kühtai - 1750Hm, 53km
Ausführlicher Bericht mit Pros&Cons und Streckentipps von 2018