Saisonresumee

Nun geht es mit Riesenschritten auf das Ruhemonat zu (da werde ich 2mal/Woche Krafttraining weitermachen und etwas laufen) und das ist auch alljährlich die Zeit, um die ganze sportliche Saison Revue passieren zu lassen.
Wenn ich zurückdenke, was meine Erwartungen waren, dann kann ich einfach nur überglücklich sein. Hätte mir letzten Winter jemand gesagt, es in Europas Duathlon Top10 zu schaffen, ich hätte denjenigen für verrückt erklärt :)
Ich habe schon große Ziele und ich habe nicht daran gezweifelt, dorthin und noch weiter zu kommen, aber dass es nach der Umstellung auf Kurzdistanz und etwas mehr Priorität für den Sport in meinem Leben so schnell gehen würde, hat mich selbst überrascht.

Das letzte Wintertraining hat mich extrem weitergebracht - ich hab hier auf dieser Seite schon Einiges drüber geschrieben. Das werde ich diesen Winter auf alle Fälle wieder so machen, ein paar Feinheiten werden justiert, aber das Grobkonzept war perfekt für mich. Im Frühjahr bei den wichtigen Bewerben war meine Form sicher besser, als im Sommer bei EM und ÖSTM. Deshalb werde ich nächste Saison den obligatorischen zweiten – verkürzten – Aufbau für die zweite Saisonhälfte noch ähnlicher meinem Wintertraining gestalten – inklusive Krafttraining. Aufgrund meiner Statur bin ich vor allem kraftmäßig limitiert - da will ich gegensteuern.
Auch die Aufbauwettkämpfe sind nicht zu unterschätzen, die Trainingsleistungen waren im Sommer zwar besser, aber die Tempohärte scheint mir mangels Sommer-Vorbereitungs-Bewerben etwas abgegangen zu sein – speziell am Rad. Mein Bestreben, mehr Radrennen zu machen (hab sogar eine ÖRV-Lizenz gelöst) hat leider aus terminlichen Problemen überhaupt nicht geklappt, außerdem widerstreben mir einige Modalitäten im Radsport (z.B. Beschränkung der Sitzposition). Da muss ich mir für nächstes Jahr überlegen, wie ich meine Radform besser abrufen kann.

Mein bestes Rennen dieses Jahr war wohl der Kurzdistanz-Duathlon in Parndorf – trotz Start aus dem Training raus - mit einem Sprint-Duathlon 16 Tage zuvor und einem kurzen Einzelzeitfahren 9 Tage zuvor. Da hatte ich das richtige Maß an psychischem Druck, ich hab schon gemerkt, die zunächst unerwartete Quali-Chance für EM/WM könnte klappen, auf der anderen Seite war es „nur“ ein Testlauf.
Man lernt ja auch viel aus schlechten Rennen, aber ich will mir die Guten auch zum Vorbild nehmen.

Aus der EM, meinem ersten internationalen Rennen, hab ich wohl am Meisten gelernt, und zwar vor allem hinsichtlich Renntaktik und spezifische Duathlon-Vorbereitung im Training. Mit etwas Abstand sehe ich meine sehr schlechte Radleistung schon wieder entspannter, da bin ich zuversichtlich, dass ich das relativ rasch durch fokussierteres Training der Umstellungsfähigkeit ausmerzen kann. Zunächst dachte ich, der zwei Tage zuvor stattgefundene Team-Sprint hätte mich zerstört, aber wahrscheinlich hat es fürs Radgefühl sogar eher etwas gebracht.

Durch die mal mehr, mal weniger vorhandene Aufmerksamkeit von außen hab ich auch erstmal psychisch so das eine oder andere Tief „auskosten“ dürfen. Mein Fazit: Wer Ruhm und Ehre braucht, startet in der Age Group oder bei einem weniger hochrangigen Bewerb, den man leichter gewinnen kann. Für mich aber hat der 10. Platz bei der EM immer noch mehr Wert, als der Staatsmeistertitel (auch, wenn ich mir Zweiteren schon länger gewünscht hab und er mir die Aufnahme in das Österreichische Duathlon Nationalteam beschert hat). Für mich ist halt eine Platzierung, um die ich wirklich kämpfen musste, schon weit attraktiver. Aber hinsichtlich Sponsoren hab ich wohl eine schlechte Taktik, wenn man meine leere Liste sieht :)
Trotzdem werde ich meinem Weg treu bleiben, denn ich mach den Sport allein für mich und will einfach im Moment nix lieber, als bei internationalen Rennen Erfahrungen zu sammeln und mich zu messen.

2015 werde ich also hoffentlich wieder die eine oder andere EM und WM machen dürfen, der seit Jahren aufgesparte Urlaub wird somit in Sportreisen investiert :)
Auch Höhentrainingslager möchte ich zweimal ausprobieren – einen Testlauf im Winter und einmal zur Vorbereitung auf die WM …
Ob ich auch mal eine Langdistanz versuche, weiß ich noch nicht, wenn, dann als Trainingswettkampf ohne spezielle Ausrichtung darauf. Für mich zählt erstmal 10 – 40 – 5 auch im kommenden Jahr.
Nationale Duathlons möchte ich natürlich auch machen, hoffentlich ändert sich irgendwann in den nächsten Jahren etwas an der Terminplanung – zum Teil sind 3 Bewerbe in einer Woche, von insgesamt einer Handvoll im Jahr. Ich empfinde mich selbst schon als Vielstarterin, aber durch den hohen Laufanteil sind speziell die Kurzdistanzen schon so fordernd, dass ich mit einer Woche Regeneration zwischen den Bewerben bei Weitem nicht genug habe.
Natürlich gehören aber auch andere Bewerbe im Aufbau dazu, speziell natürlich vielseitige Starts in der Leichtathletik (Halle, Freiluft Bahn, Straßenlauf, Cross, Berg, Stiegenlauf), vielleicht ergibt sich auch mal wieder ein Einzel- oder Bergzeitfahren.
Ziele sind für nächstes Jahr erstmal nicht allzu konkret, schön wär natürlich, meine 10er-Zeit auf 34:XXmin zu drücken und im Duathlon konstant 35min laufen zu können. Eine Wiederholung der Top10-Platzierung bei EM/WM wär natürlich super, vor allem, wenn ich mit dem Rennverlauf dann auch noch etwas zufriedener bin.
Aber erstmal freu ich mich vor allem auf eines – auf vier Wochen Entspannung :)

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