Triathlon Sprintdistanz ÖSTM Mostiman
Wenn es keine Duathlons (zumindest keine Staatsmeisterschaften) in diesem Jahr mehr gibt, dann nimmt man in diesem unglücklichen Pandemiejahr als Multisportler eben, was man kriegen kann.
Eigentlich hätte ich die ganzen letzten Jahre über schon große Lust gehabt, zum Spaß beim Sprinttriathlon mitzumachen, vor allem, seitdem es auch Staatsmeisterschaften mit Windschattenfreigabe über diese Distanz gibt.
Das war dann in diesem Jahr doch anders, coronabedingt gab es Einzelstarts - alle 10sec durfte eine Dame ins Wasser springen, mich hatten sie in die Gruppe der ITU-Weltcuppunkte-Gelisteten gegeben, weil ja die Duathlon-Weltrangliste auch irgendwie mit Multisport zu tun hat ... :D
Bei der Startnummernlosung "gewann" ich dann auch noch die Vier, ich durfte also allen Mädls nach mir schön im Weg herumschwimmen ...
Die Orientierung hat super geklappt - generell bin ich mit dem Schwimmen mehr als zufrieden - war ich doch nur viermal zwischen 11 und 22min kurz im Freiwasser, um das Material zu testen, einmal dabei sogar mit einem kurzen Koppellauf hintendran, damit es mir den Kreislauf beim Rennen nicht ganz zusammendreht, wenn ich aus dem Wasser komme.
Es hat absolut Spaß gemacht, ich schwimme zwar lieber ohne Neo (aber nur, wenn alle müssen ...), aber es ging auch so gut.
Die Wechsel waren leider etwas verhaut, obwohl ich meinen Platz sofort von Weitem erkennen konnte, die anderen Räder in der Reihe waren ja schon weg ... aber mein Uralt-Neo wollte einfach nicht über die Füße drüber.
Am Rad waren die Beine zwar gut, aber der Magen zunächst nicht so recht. Mit der Umstellung von Wasser auf Land hatte ich die ersten 20min, bis übern zweiten Hügel, etwas zu kämpfen.
Das Wetter war perfekt, leichter Gegenwind am Rückweg, leicht bedeckt, perfekte Temperaturen, um im nassen Badeanzug am Rad zu sitzen.
Mit den Leistungswerten bin ich zufrieden. Bergauf konnte ich meine Stärken nicht so ganz ausspielen, erst am Rückweg im Flachen habe ich gut in einen Rhythmus gefunden. Vielleicht hat mir auch der echte Positionskampf gefehlt, bzw. einfach auch die Attacken in der Gruppe - da geht dann meist noch mehr.
Leider bekomme ich auch am Unterlenker ohne Aerobar nicht allzu viel Tempo für meine Wattleistung - am Zeitfahrer ist das deutlich besser. Aber mein Rennrad ist einfach für echte Windschattenrennen ausgelegt. Mit dem Mini-Auflieger, der erlaubt gewesen wäre, stoße ich mit den Knien an die Ellenbogen an und sitze furchtbar auf dem Rad. Dafür ist die Geometrie einfach nicht ausgelegt. Am Unterlenker hingegen fühle ich mich gut und kann gut Druck machen. Wäre meine Renntaktik in Duathlons auch so, dass ich alleine aus einer Gruppe vorne rausfahre, müsste ich mich um ein anderes Rennrad umsehen, das ich fürs Zeitfahren tauglich machen könnte. Aber im Duathlon gibt es einen komplett anderen Rennverlauf als beim Triathlon, zumal es ja diesmal auch für alle untypischerweise ein Einzelzeitfahren war.
Der Wechsel vom Rad zum Laufen war noch schlechter, als der vom Schwimmen zum Rad ... in meine Duathlonschuhe mit dem Schnellverschluss-Gummi komme ich nämlich mit Socken hinein, ohne aber augenscheinlich nicht ... das hatte ich überhaupt nicht mehr im Hinterkopf, das zu testen ... ich laufe die Schuhe ausschließlich im Wettkampf und mein letzter Triathlon ist sieben Jahre her :D
Damals hatte ich diese Schuhe noch nicht ...
Als ich das geschafft hatte, kam noch ein kleiner Verlaufer nach der ersten Kreuzung auf der Laufstrecke dazu, aber ich bin gut darin, nach Missgeschicken einfach neu zu fokussieren und immer das Beste aus einem Rennen zu machen, egal, was davor war. Wobei ich schon zugeben muss, dass mir der direkte Zweikampf auch hier einfach gefehlt hat. Wenn Du jemanden überholst und Du weißt, der ist gar nicht mit Dir gleichzeitig gestartet, ist das irgendwie ... seltsam. Aber gut, ich trainiere auch viel alleine, vor allem die schnellen Sachen und es ist eine gute Übung für den Kopf, sich dennoch zu überwinden.
Schlussendlich hatte ich unter allen (auch internationalen) Starterinnen die drittbeste Laufzeit, was ok ist - nur Julia Hauser und Lisa Perterer waren schneller.
Die Strecke an sich war total meins, winkelig, viel cross, leicht wellig. Natürlich hätte ich gehofft, dass es für die schnellste Laufzeit an dem Tag reicht, aber meine Laufform ist nach der Verletzung im Frühjahr auch noch nicht ganz zurück und mehr kann man halt auch mit den kleinen Missgeschicken nicht erwarten.
Es war in jedem Fall ein gutes, hartes Training mit Wettkampffeeling - in einem Starterfeld, das so erlesen war, wie es wahrscheinlich in Post-Pandemie-Zeiten nicht mehr passieren wird :D
Dennoch - ich freue mich schon sehr darauf, wenn die Zeit der Duathlons und auch der Massenstarts mit direkten Positionskämpfen wieder zurück ist. Alles andere ist halt ... ein lustiger Ersatz, aber nicht ganz das, wofür ich mich jeden Tag zum Training motiviere.
Gesamtzeit: 1:09:24h
750m Schwimmen: 14:55min
T1: 1:17min
19km Rad: 33:40min (34,1km/h, 199W, Nonzero 207W, 94U/min, STRAVA-Link)
T2: 1:39min
5km Lauf: 17:51min (evtl. bissl länger als 5km oder einfach langsamer aufgrund des Crossanteils)
Platzierung gesamt: 20., ÖSTM 9. Platz
Alle Ergebnisse gibts auf PentekTiming.