Duathlon Kurzdistanz Rohrbach ÖSTM

Ich muss zugeben, zunächst war ich nicht so begeistert von der Nachricht, dass die Staatsmeisterschaften über die Standarddistanz (=Kurzdistanz) in diesem Jahr mit Windschattenverbot ausgetragen werden sollten. Dann allerdings war meine Überlegung, dass das eigentlich ein tolles Aufbaurennen für die Mitteldistanz EM drei Wochen später in Dänemark sein könnte, wo der Radsplit ja auch ein Zeitfahren ist und kein Draftingrennen :)

Im Moment fühle ich mich auch sehr gut in Form, die letzten Aufbaurennen haben mir einen guten Schub gegegeben, wenngleich ich zwischendurch auch (wie irgendwie alle in diesem Jahr ...) gesundheitlich bissl angeschlagen war ... diesmal keine Erkältung, sondern eine Schimmelvergiftung durch ein Mäusenest, das ich im Reitstall ausgehoben hab :( Letzte Woche hat sich das auf den Magen geschlagen, diese Woche dann die Atemwege ...
Leistungstechnisch hat mich das glücklicherweise anscheinend nicht behindert. Die Woche über musste ich ein wenig Intensität aus dem Training rausnehmen, da der Husten zu störend war, das hat vielleicht noch ein bisschen mehr Erholung für den Wettkampftag gebracht.
Und auch das Wetter war sehr motivierend - ich mags es zwar im Rennen auch gern kalt und regnerisch, aber jetzt dürfen dann trotzdem mal Frühjahr und Sommer kommen :)

Interessant war der Bewerb auch insofern, da mit den Herren gestartet wurde - nicht wie in Deutschlandsberg in einem eigenen Damenrennen. Dadurch hatte ich zumindest die erste Hälfte des ersten Laufes über auch einen Windschattenspender :) Dann bin ich als Sechste Overall alleine in die Wechselzone gelaufen.

Mit denen hab ichs irgendwie dieses Jahr nicht so ... der erste Wechsel selbst war gut, allerdings ist mir dann beim Schuheanziehen auf dem Rad der linke Radschuh aus dem Pedal gerutscht. Glücklicherweise hatte ich keinen Stress, wie es bei einem Draftingrennen der Fall gewesen wäre und so war das Problem rasch behoben.
Am Rad selbst lief es gut, so gut, dass ich zwischenzeitlich sogar an der Wattmessung gezweifelt hab :D
Die Endzeit zeigt aber, dass ich einfach starke Beine an dem Tag hatte. Das mag auch daran liegen, dass das Lauftempo wahrscheinlich (auch, wenn die genauen Distanzen nicht bekannt sind, auch die Strecken nicht ganz flach) aber doch ein paar sec/km langsamer war, als vor zwei Wochen in Frankreich. Das macht es dann natürlich schon leichter.
Die Strecke in Rohrbach ist aber durchaus anspruchsvoll und ich habe wirklich alle Gänge meiner Triple-Schaltung gebraucht - bergauf im kleinsten Gang und in der Ebene mit ordentlich Rückenwind den Größten ... ist mir auch selten so passiert.
Die Laufradwahl mit Scheibe hinten und Zipp 808 vorne war durchaus gewagt, die Windböen waren da teilweise bei meinem Körpergewicht schon bissl eine Challenge. Ich bin mir aber sicher, dass das trotz des hohen Gewichtes des Rades dann die richtige und schnellste Laufradwahl an diesem Tag war.
Ich konnte die drei Runden ziemlich gleichmäßig und mit einem guten Gefühl absolvieren.
Allzu gewohnt bin ich den Zeitfahrer ja nicht und vor allem hab ich am Vortag noch schnell den Sattel um 5cm vorgeschoben (UCI-Regeln sind da etwas strenger, ich sitze aber lieber weiter vorne und möchte mich bis zur Mitteldistanz EM in drei Wochen da wieder auch mehr daran gewöhnen). Ungewohnt hat es sich gar nicht angefühlt, im Gegenteil, da bringt man einfach mehr Druck aufs Pedal ...

Der zweite Wechsel war dann wiedermal schlecht ... diesmal keine Handschuh-Ausrede, sondern irgendwie ist ein Fruchtriegel in meinen Schuh für den zweiten Lauf gekommen ... wahrscheinlich in meinem Rucksack und kontrolliert habe ich das beim Einrichten des Wechselplatzes auch nicht ... Notiz an mich fürs nächste Mal :)

Beim zweiten Lauf wusste ich zunächst nicht, ob ich mir Zeit lassen kann, denn es gab einen Bahnübergang auf der Strecke - wird der geschlossen, bekommt man nachher die Zeit gutgeschrieben. Erst nach einer Runde hab ich dann erfahren, dass die Zweitplatzierte, Romana Slavinec, am Rad nicht aufholen konnte und ich ungefährdet in Führung liege. Somit musste ich die letzte Laufrunde nicht mehr ganz am Anschlag laufen und bin positiv überrascht, dass das Tempo trotzdem fast ident mit dem ersten Lauf war.
Zur genauen Streckenlänge kann ich nix sagen, da wie fast immer beim Duathlon ohne Uhr unterwegs, aber die Pace sagt wegen der Höhenmeter und dem crossigen Untergrund ohnehin weniger aus, als der Abstand zu den Herren. Und mit der viertbesten zweiten Laufzeit overall kann ich auch hier sehr zufrieden sein.

Wenn es in drei Wochen nochmal so gut rennt, dann wär das natürlich super :)

Gesamtzeit: 1:57:45h (Streckenrekord Damen)

8,8km Lauf (136Hm): 30:52min (3:30min/km)
T1: 29sec
39km+ Rad (450Hm+): 1:10:09min (33,3km/h, selbstgemessen 33,7km/h,  NP 198W, Nonzero 198W, Avg 193W), STRAVA-Link
T2: 41sec
4,4km Lauf (68Hm): 15:32min (3:31min/km)

Platzierung gesamt: 1. - ÖSTM GOLD, fünftes Mal in Folge
Platzierung Elite 2: 1.

Alle Ergebnisse gibts auf MyRaceResult.

Video von Austriathlon TV:

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