Radrennen Trofeo Cinelli 54km

Leider kann ich ja terminlich bedingt einige Rennen der nationalen Radbundesliga nicht fahren, dafür hat das Rennen Ende März in Tschechien gut reingepasst.
Es war ein perfekter Aufbau für die Duathlonrennen - von Wien aus nur 1h Anreise, 1,5h Renndauer, leicht welliger, windanfälliger Kurs, Fahren im Feld kann zur Genüge geübt werden :D
Erwartungen meinerseits gab es keine, somit konnten sie auch nicht enttäuscht werden ... es sollte vor allem ein gutes Trainingsrennen sein und neue Erfahrungen bringen.

Das hat auch definitiv geklappt. Wenige Minuten vor und nach dem Damenstart und zum Teil auch gleichzeitig wurden andere Kategorien gestartet - Männer Amateure und Nachwuchsklassen. Somit war die Renndynamik ein bissl "eigen".

Gleich nach dem Start ging es einen kleinen Anstieg hinauf (mit 39-27 aber für mich gut fahrbar, das kleinste Blatt musste nicht ausgepackt werden), der Rest der 8km-Runde war nur leicht wellig.
Die Straßen waren erstaunlich gut beinander, Gefahrenstellen hervorragend gekennzeichnet, die Strecke gesperrt.
Runde 1 von 7 war ein einziges Gewusel im Feld, in der zweiten Runde war dann eine größere Mädlsgruppe alleine und da wurde auch vernünftig gefahren und gekreiselt. Ab der dritten Runde wurde es wieder chaotischer, für mich eher unangenehm (vom Duathlon kenn ich das auch nicht so, da sind ja nie so viele Fahrer zusammen), da einerseits Amateurfahrer, die früher gestartet sind, eingesammelt wurden, aber auch die stärksten Fahrer der Nachwuchsklassen von hinten aufschließen konnten.
Das war dann ein ständiges Stop&Go - eine Attacke nach der anderen und dann wieder Füße hängenlassen und meist auch bremsen. Ich hab mich mal weiter vorne, mal weiter hinten eingeordnet um zu sehen, wo es am Wenigsten gefährlich ist ... die jungen Burschen sehen ständig Löcher im Feld, die gar nicht existieren :D
In jedem Falle eine super Schulung der Konzentration.

Was mir jetzt am Anfang der Saison und nach so wenig Zeit am Rennrad noch schwergefallen ist, ist, nach Kurven beim Antritt den richtigen Gang zu wählen. In der ersten Rennhälfte war ich da viel zu ambitioniert und hab dadurch im Endeffekt Zeit liegenlassen, später bin ich leichtere Gänge gefahren und das ging viel besser. Für genau so etwas sind Trainingsrennen aber auch da.

Nach fünf Runden war dann auf einmal der größte Teil des Feldes weg, da das hinter uns gestartete Rennen um zwei Runden kürzer war. Wieder gab es Chaos, denn die Fahrer sind nach dem Ziel einfach stehengeblieben und es war eine Challenge, sturzfrei an allen vorbeizukommen.

Dann waren wir Mädls erstmal wieder größtenteils alleine, das war weitaus harmonischer. Am Ende der Runde sind wir allerdings in den Zielsprint einer anderen Gruppe geraten (wir hatten noch eine Runde zu fahren) und ein anderes Mädl und ich wurden ziemlich heftig gebodychecked. Das war zwar vom Veranstalter organisatorisch unglücklich gelöst, aber man muss halt auch sagen, wo kein Platz ist, kann man nicht fahren ... (man erinnere sich an die endlose Wer-hat-wen-überhaupt-berührt-Diskussion bei der Tour de France ...). Gefühlt wars für mich physikalisch nicht erklärlich, dass es keinen Massensturz gegeben hat. Bei der Zieldurchfahrt hab ich dann meine Meinung durchaus kundgetan, was nicht auf fruchtbaren Boden gefallen ist, aber wie auch immer ... es war ja für die Mädls noch eine Runde zu fahren.
Die wurde wie zu erwarten überwiegend gebummelt, erst gegen Ende im leicht winkeligen Ortskern wurde attackiert. Nach der letzten Kurve hatte ich keine ideale Ausgangslage, aber dafür den richtigen Gang :D
Durch ordentliches Reinwerkeln konnte ich noch ein paar Fahrer überholen, leider kam die Ziellinie dann bissl zu früh ... macht aber nix. Von der 12er-Damengruppe bin ich dann Vierte geworden, insgesamt 18.

Es hat wirklich Spaß gemacht, aber ungefährlich ist es nicht. Man muss schon wirklich extrem aufpassen und auch ein bissl Glück haben.
Dafür lernt man sehr viel, vor allem eben, sich im Feld zu behaupten - das ist beim Duathlon zwar nicht ganz so wichtig, aber auch nicht wurscht :)

Gesamtzeit: 1:33:40h
54km offiziell, 420Hm, Schnitt 34,7km/h
Leistungsdaten: Durchschnitt nur 161W, Nonzero 172W, NP 185W, 96U/min (nicht berauschend, aber mit ein paar sehr guten Antritten, zb PB über 30sec und 2min in einem Rennen)

Platzierung Damen: 18./26 (31 mit Überrundeten)

Ergebnisse Damen Elite, +Junioren (gleiches Rennen)

STRAVA-Link

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