ÖSTM Crosslauf Graz
Zwei Wochen nach dem komplett misslungenen WM-Start war meine Gastritis wieder so halbwegs im Griff. Am Tag vor dem neuerlichen (fünften ...) Lockdown ging ich mit gefüllten Speichern und guten Beinen in das wohl letzte Rennen in dieser Saison.
Die Besetzung ist beim Crosslauf meistens stark, weil die Mittelstreckler nach der Hallensaison im März noch den Crosslauf gerne mitnehmen und die Langstreckler das Rennen gerne als Aufbau nutzen. Diesmal war es schon Ende November, das hat daran jetzt aber nicht viel geändert.
Eigentlich hätte ich mich gerne für ein Crosslauf-Team für die EM drei Wochen später qualifiziert, aber der Verband hat sich dagegen entschieden und schon im Vorfeld die Favoritin Julia Mayer nominiert, die beim Cross nur noch ihre Form unter Beweis stellen sollte.
Es gab für mich also keinerlei Druck, irgendeine bestimmte Leistung zeigen zu müssen.
Die Strecke war verglichen mit vielen anderen Crosslaufbewerben eher schwierig gestaltet (was mich rein gar nicht stört!), gestartet wurde auf flacher Wiese, dann ging es zunächst auf eher steinigem Untergrund bergauf, dann auf schottrigem Waldboden und später auf Wiese bergab, teils schräg am Hang. An der tiefsten Stelle des Kurses waren viele 180°-Wendungen und eine Abfolge von 3 Baumstämmen eingebaut, bevor es dann wieder kurz und steil ins Start-Ziel-Gelände ging. Diese Runde war dreimal zu absolvieren.
Gleich nach dem Start waren wir zu dritt, Julia, die junge Deutsche Hanna Bruckmayer (sie wurde nicht in der Staatsmeisterschaft gewertet) und ich. Im schnellen Bergab konnte ich sogar vorgehen, weil mir das Tempo etwas zu gering war. Im steileren Bergaufteil hatte dann Julia die besseren Beine. Auf der ersten Runde war immer mal eine andere von uns dreien vorne, dann auf der zweiten Runde konnte aber Julia nach einer Attacke die Führung übernehmen. Bergauf hatte sie bessere Karten, während ich im technischen Teil bergab immer wieder leicht zulaufen konnte. Mich hat das total gefreut, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass es mir im Gelände so gut geht, ich hab im Vorfeld kein einziges cross-spezifisches Training absolviert, weil einfach der Fokus am Duathlon lag.
Schlussendlich konnte ich mit nur 8sec Rückstand auf Julia als Zweite ins Ziel laufen, wiederum 8sec vor Hanna und fast 50sec auf die ÖSTM-Bronzemedaillengewinnerin Lisa Redlinger.
Das war also ein richtig, richtig gutes und damit versöhnliches Rennen für mich.
Distanz: 4890m, 115Hm
Zeit: 17:31min
Schnitt: 3:34min/km
Platzierung gesamt: 2., ÖSTM SILBER