ÖSTM Halbmarathon Salzburg
Um den Halbmarathon schummle ich mich immer gern herum, obwohl ich versuche, alle terminlich gut gelegenen Leichtathletik-Staatsmeisterschaften im Jahr auch mitzunehmen.
Die langen Läufe in der Vorbereitung, die vielen Temposachen, das Zurückfahren der Schnelligkeitstrainings - alles Inhalte, die mich leistungsmäßig am Halbmarathon und auch generell weiterbringen, die ich aber einfach nicht so gerne mag.
Sowohl die 10km-Meisterschaften zwei Wochen zuvor als auch der Termin der Halbmarathon-Staatsmeisterschaften haben sich aber praktisch perfekt für die zweite Saisonhälfte ergeben. Nach der für mich recht enttäuschenden ersten Saisonhälfte wollte ich ohnehin einen Laufschwerpunkt legen.
Außerdem sollte es nicht mehr viele Gelegenheiten für einen Staatsmeistertitel in 2024 geben. Den nationalen Duathlon-Titel im Frühjahr musste ich wegen einer Verkühlung leider abschreiben.
Es liegt natürlich auch immer an der Besetzung, aber grundsätzlich kann man schon sagen, wenn man in ganz guter Form ist und es mit einer gewissen Häufigkeit an die Startlinie schafft, stehen die Chancen für Erfolge recht gut.
Von den Bestzeiten her war ich diesmal klare Favoritin. Dennoch - gerade bei sehr jungen Athletinnen kann auch immer ein unerwarteter Leistungssprung auftreten und umgekehrt kann man auch selbst einen schlechten Tag erwischen.
Beidem war nicht so.
Larissa Matz ist die ersten 3km in sehr forciertem Tempo angelaufen, konnte das dann aber nicht halten.
Ab diesem Punkt war ich dann bis ungefähr zur Mitte des Rennens allein im Wind. Da konnte ich eine kleine Männergruppe vor mir einholen, eine Zeit lang dranbleiben, den einen oder anderen Einzelläufer einholen, manche sind geblieben, andere mussten uns ziehen lassen.
Nach zwei Dritteln des Rennens wusste ich schon, dass ordentlich Abstand nach hinten ist und ich nix mehr zu riskieren brauche. Eine Bestzeit war an dem Tag nicht realistisch und ob es dann 1:14:xx oder 1:15:xx wird, ist im Grunde egal. Lieber nix riskieren, ein Krampf oder dergleichen passiert schnell einmal, wenn man wirklich ans Limit geht.
Schlussendlich konnte ich dann einen komfortablen Vorsprung und eine für mich sehr soliden Zeit ins Ziel bringen.
Pulstechnisch war ich in Relation zu den 10km mit 169 Durchschnitt und 174 Max (10km mit 173 Durchnitt und 185 Max) für die mehr als doppelt so lange Strecke vernünftig unterwegs, die Zeit ist umgerechnet sogar besser.
Auch, wenn mich mit dem Halbmarathon so eine kleine Hassliebe verbindet - diesmal bin ich wirklich glücklich, mich wieder rangetraut zu haben. Die Quälerei dauert zwar deutlich länger als bei 5 oder 10km, aber umgekehrt wird es auch mit jedem Trainingsjahr (ich will jetzt bewusst nicht Lebensjahr schreiben :) ) etwas "gewohnter" und damit leichter. Das Pacing klappt oft besser, die Erfahrung hilft enorm.
Wenn ich mir anschaue, wie sehr ich in diesem Jahr in Trainings oft gekämpft habe und wie gut sich die Form jetzt gegen Ende der Saison entwickelt hat, bin ich einfach nur happy!
Zeit: 1:15:54h (brutto 1:15:56h) - VDOT 62,0
Schnitt: 3:36min/km
Platzierung Frauen: 1., ÖSTM GOLD
Alle Ergebnisse gibts beim ÖLV und bei PentekTiming.