Französischer Duathlon Grand Prix - Paillencourt

Auch im zweiten Jahr, in dem ich in der französischen Duathlon Grand-Prix-Serie für den Verein Stade Francais starte, war der erste Start im Jahr auch der erste Duathlon.
Das Team ist allerdings bei den Damen extrem stark geworden, wir hatten gute Chancen, das komplette Podium zu stellen und natürlich damit auch auf den Sieg in der Teamwertung.
Nachdem sich meine Laufform in den letzten 2-3 Wochen wieder zurückbequemt hat und endlich auch hohe Tempobereiche gewohnt gut möglich waren, bin ich mit der Taktik, auf Sieg zu laufen, angereist. Das Starterfeld war zwar stark, aber die Sprintdistanz liegt mir und die Strecke war beim Laufen etwas schwieriger (hügeliger, teilweise crossig) als beim Radeln (fast flach, minimal winkelig, dafür recht windanfällig).

Wettertechnisch war es weniger rosig, leichter Regen und nur wenige Plusgrade. Ich bin ja am Radl eher erforen und so hab ich mich für Kompressionsstrümpfe der Wärme wegen, langes Unterziehleiberl, ein dickes Stirnband und Handschuhe entschieden.
Das ist beim Duathlon nicht ganz so ideal, da man beim Wechsel leicht Probleme bekommt, die Schuhe nicht auf-/zu- oder anbekommt. Aber mit erfrorenen Fingern geht es auch nicht besser ...

Der erste Lauf war super, der erste halbe Kilometer verrückt schnell wie immer, aber ich hatte Zeit, nach vorne zu kommen ... recht bald konnte ich selbst das Tempo bestimmen und habe nur auf der zweiten von zwei Runden ein wenig rausgenommen, um nicht zu viele Körner liegen zu lassen, da ich dann allein aufs Rad gekommen wäre - was mir überhaupt nichts gebracht hätte.

Der erste Wechsel war dann schon nur mehr "naja" ... den ungewohnten Helmverschluss hab ich mit den Handschuhen nicht gleich zubekommen, Aufsteigen aufs Radl ist auch noch nicht wirklich perfektioniert ... nach dem sehr langen österreichischen Winter gibt es zwar genug Ausreden dazu, allerdings hab ich das ja auch noch nie so beherrscht, wie ich es gern hätte.
Allerdings war das nicht wirklich rennentscheidend, Marion (Legrand), meine Teamkollegin, war vorne und es blieb ihr ohehin nicht viel anderes übrig, als zusammenzuwarten.
Überhaupt war beeindruckend, dass der Verein zu diesem Zeitpunkt mit Ausnahme der 3. Position die Ränge 1-5 belegt hat.
Jocelyn Brea auf der dritten Position hingegen war mir bisher gar nicht bekannt (kommt aus dem olympischen Triathlon, Laufleistung auch dort sehr stark) und ist mir nur nach der ersten Laufrunde aufgefallen, als sie verfrüht vorgesprintet ist und den Radhelm aufgesetzt hat. Dass sie nach dem Erkennen des Fehlers doch so knapp hinter Marion und mir gelaufen ist, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst.

Allerdings ist sie dann als Einzige noch zu uns zwei Führenden aufgeschlossen, sodass wir ungefähr zwei von vier Radrunden zu dritt waren.
Bei der Führungsarbeit war die dritte schnelle Läuferin allerdings sehr zurückhaltend - ob sie nicht konnte oder nicht wollte, war unklar. Am Meisten Engagement hat sicher Marion gezeigt, aber auch ich hatte wenig Lust dazu, von hinten eingeholt zu werden.
Schließlich haben es dann die zwei Niederländerinnen Lesley (Smit) und Jony (Heerink) doch geschafft, allerdings war ich mir bei beiden sicher, dass sie beim abschließenden Lauf nicht gefährlich werden konnten.

Am Rad hab ich mich diesmal - obwohl ich inzwischen wirklich sehr gerne am Rad sitze - nur mäßig wohl gefühlt. Es ist zwar wirklich toll, dass wir Räder vom Verein bekommen (sonst würde ich mir die Anreise wohl nicht antun), aber die Sitzposition war halt doch ungewohnt und nicht ideal für mich, das Fahrverhalten im Vergleich zu meinem Rennrad daheim wenig direkt. Sonst fällt mir das Kurvenfahren richtig leicht, aber diesmal bin ich dann nach dem ersten Mal rutschen doch eher verhalten gefahren. Aufgrund der nassen Straße gab es auch viele Stürze, teilweise hat man das auch im Rennen beim Überrunden mitbekommen.
Aber auch das war nicht rennentscheidend, die Gruppe ist geschlossen zum zweiten Wechsel gekommen.

Der war dann allerdings von meiner Seite komplett verhaut. Absteigen hat noch gepasst, Wechselplatz gleich gefunden, Radhelm mäßig schnell, aber doch aufbekommen, aber dann Schuhe Anziehen mit Handschuhen ...
Geendet hat es mit einem verbleibenden Handschuh während des zweiten Laufes und einer Viertelminute Rückstand.
Klingt nicht viel, aber wenn man nur 3km zum Aufholen hat und die mir bisher unbekannte Jocelyn ein ähnliches Lauflevel hat, dann geht sich das nicht mehr aus :(
Bis auf sie konnte ich noch alle aus der Gruppe mehr oder weniger mühelos einsammeln, aber sie ist bis auf eine Sekunde dieselbe Zeit beim abschließenden Lauf gerannt.

Mit meiner Laufleistung bin ich somit sehr zufrieden (Pace, zweiter Lauf praktisch gleich stark wie Erster), Rad kann ich schlecht einschätzen, aber da hätte ich zumindest nichts besser machen können und die Ausgangslage war super.
Nur mit den Problemen beim Wechsel und dem damit einhergehenden "Verlieren" des Rennens bin ich natürlich nicht zufrieden.

Trotzdem - es hat sich ausgezahlt, viel Spaß gemacht wieder in einem superdichten Starterfeld einen Duathlon zu bestreiten und ein paar neue Erfahrungen konnte ich auch nach Hause mitnehmen :)

Für den Verein war es auch toll, wir haben immerhin den zweiten und dritten Platz des Podiums belegt und mit den Leistungen der anderen auch die Teamwertung gewonnen (Premiere für das Team!). Man kann also sagen, insgesamt hat die Saison gut begonnen.

Gesamtzeit: 59:29min

4,2km Laufen: 13:54min (rechnerisch 3:18min/km, keine Uhr dabei)
T1 - 39sec
20,0km Rad: 34:04min (35,2km/h, keine Leistungsmessung, da Leihrad)
T1 - 44sec
3,0km Laufen: 10:09min (3:23min/km, andere Laufstrecke als beim ersten Lauf, mehr Höhenmeter in Relation zur Länge)

Platzierung gesamt: 2. (Teamwertung 1. Platz)

Ergebnisse Damen 1. Division
Ergebnisse Herren 1. Division

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