ÖSTM Duathlon Maissau
Pandemiebedingt sind auch 2021 einige Rennen ausgefallen oder verschoben worden, so auch die Duathlon-Staatsmeisterschaften über die Kurzdistanz (über die Langdistanz findet sich seit dem Wegfall des POWERMAN in Österreich leider auch kein Veranstalter mehr :( ).
Glücklicherweise hat sich mit dem Duathlon in Maissau noch ein mehr als würdiger Termin gefunden, zwei Wochen später als ursprünglich in Rohrbach geplant wurde aus der Kurzdistanz eine Sprintdistanz. Am Modus des Windschattenverbots hat sich nix geändert, in meinem Fall war das auch eher angenehm, denn wenn ich mit Vorsprung vom Laufen komme, so würde ich ohnehin alleine am Rad sitzen.
30min nach den Herren ist das Damenfeld ins Rennen geschickt worden, dadurch wurde es vom Start bis zum Ziel ein recht einsames Rennen für mich. Aufgrund meiner relativen Radschwäche wollte ich einen besonders starken Radsplit zeigen - denn beim Laufen auf der leicht winkelig/welligen Strecke mit teilweise grobem Schotter lohnt sich das Riskieren ohnehin nicht, wenn die letzten zwei Jahre verletzungstechnisch etwas durchwachsen waren.
Der erste Lauf war somit nicht ganz am Limit, aber dennoch so, dass es ein gutes Aufbaurennen für die kommenden Bewerbe darstellt und vor allem auch die schnellen Wechsel zwischen den Sportarten wirklich gut trainiert werden.
Nach einem soliden ersten Wechsel ging es auf die weinviertel-typisch leicht wellige Zeitfahrstrecke, wo ich schnell einen guten Rhythmus fand und mich wirklich stark gefühlt hab. Leistungsmäßig ist natürlich nicht ganz soviel drinnen wie bei einem Solo-Zeitfahren wie zuletzt am Salzburgring, dafür fühlt sich die Duathlon-Sitzposition mit dem Sattel weiter vorne viel besser und harmonischer für mich an.
Die Kurven erwischte ich meist auch gut, fast immer schön klein am Auflieger.
Ein klein wenig dürfte ich dann dennoch mit dem Pacing überzogen haben, nach zwei Drittel des Radteils kündigten sich Krämpfe in den Fußmuskeln an, Radschuhe etwas lockern und Tempo rausnehmen hat das dann wieder gelöst und ich fand rasch wieder zurück zu guten Leistungswerten. Erst zum Schuhe-Ausziehen nahm ich wieder ein wenig raus.
Der zweite Wechsel war etwas "gemütlicher", die Laufschuhe waren für mich auf der falschen Seite, da hab ich ein paar Sekunden liegengelassen. Diesmal war das kein Problem, bei einer EM oder WM kann das den Unterschied zwischen Gold und Blech bedeuten. Das zeigt wieder die Bedeutung von Vorbereitungsrennen auf, da zeigen sich solche kleinen Fehler und man kann rechtzeitig daran arbeiten.
Der zweite Lauf war dann nur mehr zum Genießen da. Das Publikum war toll und motivierend, der Titel ziemlich gut abgesichert, ich konnte den Vorsprung, ohne ans Limit gehen zu müssen, gut ins Ziel bringen.
So schaffte ich es, seit 2014 bis auf das Jahr 2020 (keine Austragung :( ) durchgehend alle Goldmedaillen bei Duathlon-Kurzdistanz-Staatsmeisterschaften zu holen - gleichzeitig auch meine erste Goldmedaille in diesem Jahr!
Darüber hinaus stimmt mich auch der Vergleich mit den Herrenzeiten sehr positiv. Am Rad hatte ich gerade einmal knapp über 2min Rückstand zum besten Split des Tages, beim Laufen trotz fehlendem Feld um mich herum sieht es ähnlich gut aus.
Leider lassen die Starterzahlen jetzt nach den ganzen Lockdowns noch etwas zu wünschen übrig - es sind einfach zuviele Bewerbe auf zu wenige Wochenenden im Jahr verteilt und die Ankündigung der ÖSTM nur zwei Wochen davor war schon etwas knapp (wofür natürlich die Veranstalter und der Verband nix können, das liegt halt an den Genehmigungsprozessen der Behörden ...). Mich stimmt das etwas traurig, ist doch 2019 nach meinem im Winter erschienenen Duathlon-Buchprojekt Quantität und Qualität der Starterzahlen im Frühjahr bei den ÖSTM extrem angestiegen.
Ich hoffe doch sehr, dass das nur ein temporärer und pandemiebedingter Einbruch ist und dass sich in Zukunft immer mehr wieder der Herausforderung vom Laufen und Radln in Kombination stellen werden - egal, mit welchem Material (bei Windschattenverbot ist man genauso mit einem alten Klapprad willkommen :) ) und mit welchen Leistungsambitionen.
Meine Rennteilnahme wurde dankenswerterweise von Sonnenschutz Praschl unterstützt.
Gesamtzeit: 55:40,9min
5,2km Lauf: 18:26min (3:32min/km - 17sec/km langsamer als der Herrensieger)
T1: 38sec
15,6km Rad (201Hm): 26:09min (35,8km/h, Durchschnittsleistung 208W - exakt 4W/kg, Nonzero 217W, 101U/min - 2:09min, bzw. 3,2km/h langsamer als der Herrensieger) STRAVA-Link
T2: 45sec
2,6km (eher 2,7km) Lauf: 9:42min (<3:43min/km - 22sec/km langsamer als der Herrensieger)
Platzierung gesamt: 1. - ÖSTM GOLD, siebentes Mal in Folge
Platzierung Elite 2: 1.
Alle Ergebnisse gibts auf fitlike.at.