Damenradliga Straßenrennen Leonding 64,8km
Bei wildem Schneegestöber und um die null Grad fand das erste Rennen der Damenradliga 2021 statt. Viel konnte ich vorher nicht am Rennrad trainieren, zunächst das Höhentraining mit dem MTB, dann die Schulterverletzung nach dem Sturz mit diesem und dann war auch schon das erste Rennen fünf Wochen später.
Auf meinem Sommerrad fühle ich mich dennoch immer sofort wohl. Die etwas abenteuerliche Überhöhung war diesmal mit der Schulter noch etwas mühsam, aber im Rennen merkt man das ohnehin nicht.
Mein Fokus für dieses Rennen war vielleicht nicht ganz so sportlich, wie es hätte sein sollen, nämlich in erster Linie "nicht stürzen". Ich will einfach nicht, jetzt, wo ich so gut wieder ins Training gefunden habe, verletzungsbedingt schon wieder ausfallen.
40 Frauen sind gemeinsam gestartet (natürlich mit Coronatests davor) und leider gab es schon ganz kurze Zeit danach, bei einer Fahrbahnverengung mit Baken, einen Sturz mehrerer Damen, bei dem ich ganz links außen war und nach einem Schlag auf den Lenker gerade noch durch die Absperrung auf der Gegenfahrbahn mein Gleichgewicht halten konnte. Es ist nix passiert, außer, dass mein rechter STI für den Rest des Rennens schief war, aber mein Respekt ist gleich nochmal gewachsen.
Die Erste von drei Runden war bis zum einzigen relevanten Anstieg (der eher am Ende war) eher mühsam. Die Mischung aus Felgen- und Scheibenbremsen bringt aus meiner Sicht eine ganz schöne Unruhe ins Feld, das Bremsverhalten ist einfach jeweils etwas anders. Dazu kommt, dass es sicherlich für viele das erste Rennen in der Saison war und einfach alles noch bissl chaotischer zugeht.
Das Grundproblem war sicher, dass ich am Ende des Feldes herumgegrundelt bin, da kann man sich zwar aus dem Gewusel heraushalten, läuft nicht Gefahr, in den Gegenverkehr hineinzudriften, aber dafür gibt es einen ganz schönen Zieharmonikaeffekt und es ist ein wenig Stop&Go über die leicht wellige Strecke.
Kurz vor dem ersten Anstieg ist meine Teamkollegin Manuela (Hartl) dann vorgegangen und ich bin ihr gefolgt. Am Berg ist die Chance groß, das Feld zu zerreißen. Leider bin ich die Rechtskurve direkt vor dem Anstieg (die gehen mit meiner Schulter derzeit nochmal schlechter ...) viel zu verhalten angegangen und rechts wie links von mir sind die anderen Fahrerinnen vorbeigeschossen, diese wieder zu überholen ist dann recht mühsam - zumal man ja auch nicht immer gleich vorbeikommt.
Einige sehr starke Bergfahrerinnen waren jedenfalls auch dabei und diese bildeten dann die erste Gruppe. Ich war leider nicht dabei und landete in der Verfolgergruppe.
In der zweiten Runde konnten wir dann aber den Rückstand gering halten und beim zweiten Mal den Berg hinauf gelang es mir, fast auf die Führungsgruppe aufzuschließen. In der Abfahrt und dem nachfolgenden flacheren Teil konnten ich und zwei Tschechinnen dann die verbleibende Lücke schließen.
Leider wurde in der Führungsgruppe dann etwas zu sehr gebummelt und ein Teil der Verfolgergruppe konnte gerade so vor dem letzten Anstieg aufschließen. Dort war meine Ausgangslage am Ende des Feldes (eine taktisch äußerst ungünstige Vorsichtsmaßnahme ...) dann aber so schlecht, dass ich am Berg nicht viel gutmachen konnte. Die verbleibende Strecke ins Ziel fuhren viele Fahrerinnen dann alleine, was bedeutete, dass ich da auch nochmal Plätze verloren habe, bei mir rollt einfach nix bergab und im Flachen, meine Stärke ist der Berg :)
Platzierungstechnisch hab ich mich also vielleicht etwas unterm Wert verkauft, aber das ist überhaupt nicht schlimm. Einige Watt fehlen einfach auch noch, jetzt beim ersten Rennen aus dem Winter-Laufschwerpunkt heraus. Dann bin ich bei den rutschiger werdenden Bedingungen auch einfach ganz viel auf Sicherheit gefahren - größeres Risiko gehe ich dann bei den Duathlons ein, wenn es nötig ist und wenn ich auch wirklich wieder Kurventraining am Wettkampfrad in der Vorbereitung mit dabei hatte.
Taktisch gibt es Einiges zu verbessern, wobei ich zwischendurch auch für mein Engagment am Berg in Kombination mit etwas Glück (ohne die zwei Tschechinnen hätte ich es auch nicht geschafft) mit dem Aufschließen zur Führungsgruppe belohnt worden war. Es war also schon ein lehrreiches und kurzweiliges Rennen bei Wetterbedingungen, die mehr zum Ski-, denn zum Radfahren eingeladen hätten :D
Gesamtzeit: 1:53:44h
64,8km, ca. 650Hm, Schnitt 34,2km/h
149W, Nonzero 174W, NP 177, 96U/min
Anstieg 3mal (3 Runden) 2,1km/214Hm in 5:55/5:48/6:20min mit 213/224/210W
Platzierung Damen: 24./40 (9 nicht im Ziel)
Alle Ergebnisse gibts bei www.computerauswertung.at und direkt hier als PDF.