Damenradliga Straßenrennen Kirschblüte Wels 70,4km
Bei ganz ähnlichen Wetterbedingungen wie bei meinem ersten Start 2018 wurde das diesjährige Kirschblütenrennen in Wels ausgetragen. Nur das Teilnehmerfeld war größer und national war fast alles da, was Rang und Namen hat.
Wir sind ebenso mit einem starken fünfköpfigen Team und einer eigentlich guten Renntaktik losgefahren, aber am Schluss hat es für keine von uns für ganz vorne gereicht.
Ich hatte nicht die besten Beine an diesem Tag, aber die Radform ist prinzipiell schon sehr gut. 2020 hat vielleicht die Dichte an Rennen gefehlt, aber durch die Laufverletzung habe ich eine tolle Basis am Rad.
2018 war mein stärkstes Jahr in beiden Disziplinen und daher ist das auch für mich mein persönlicher Vergleichsmaßstab.
Die Vorbelastung war ähnlich, bei beiden Starts hatte ich eine fordernde Laufwoche inklusive einem Bahntraining am Vortag in den Beinen.
Die Aufbaurennen waren diesmal halt überschaubarer, ich hatte nur das Straßenrennen in Leonding in den Beinen, während ich 2018 im Winter Cyclocross-Rennen fahren konnte und immerhin einen Sprint-Duathlon der französischen Grand-Prix-Serie neben einem Straßenradrennen im Kalender hatte.
In Wels wollten wir uns am Berg möglichst vorne platzieren, immerhin hatten wir drei starke Bergfahrerinnen im Team (da wurde ich dazugezählt, nachdem ich 2018 immerhin als Dritte über die Bergwertung gekommen bin und mich in all den letzten Jahren bergauf schon bewiesen hatte), zwei starke "Drückerinnen" fürs Flache sollten uns dabei helfen. Das hat zu Beginn auch super funktioniert, aber die Anstiege beim Kirschblütenrennen sind für mich einfach zu kurz. Zu viele sehr kräftige Fahrerinnen schaffen es ebenso gut über die Berge, meine eigentliche Stärke konnte ich diesmal so gar nicht ausspielen. Die Dichte hat in den letzten Jahren enorm zugenommen, das Feld an der Spitze war dementsprechend sehr groß und da fühle ich mich auch überhaupt nicht wohl, wenn man so sehr seinen Platz behaupten muss und die Sturzgefahr entsprechend steigt.
Was wie eine Ausrede klingt, zeigen die Wattwerte allerdings auch sehr genau - ich bin nicht schwächer gefahren, sondern die anderen einfach stärker. Am Berg war die Leistung ganz ähnlich (Gewicht und Material ident), aber dazwischen musste ich mehr drücken. Insgesamt waren die Leistungswerte in diesem Jahr besser - vielleicht nicht an allen Stellen klüger investiert, aber dafür zumindest sturzfrei :)
Während ich in der zweiten von zwei Runden 2018 bei der Bergwertung eben als Dritte drübergekommen bin, musste ich diesmal sogar eine Gruppe ziehen lassen und das hat dann im nachfolgenden leicht welligen Teilstück nochmal ordentlich Zeit und Körner gekostet - obwohl ich zunächst mit einer, später mit zwei anderen Konkurrentinnen hervorragend kreiseln konnte. Ein Zufahren nach vorne war uns aber nicht möglich.
Was ich aus diesem Rennen mitnehme, ist jedenfalls schon eine gewisse Zuversicht hinsichtlich meiner Radform. Es wird eben immer schwieriger, gegen Spezialistinnen in den Einzeldisziplinen zu bestehen, vor allem natürlich am Rad, meiner schwächeren Disziplin. Die Leistungswerte sind aber sogar knapp besser als in meiner besten Saison und ein paar Rennen später hat man dann auch wieder eine gewisse Wettkampfhärte in den Beinen. Bleibt zu hoffen, dass sich auch genügend Gelegenheiten dafür ergeben werden ... in den nächsten Wochen gibt es radtechnisch jedenfalls erstmal keine attraktiven Startmöglichkeiten für mich - dafür kann ich den Fokus weiterhin gut aufs Laufen legen (was ohnehin dringlicher ist ...)
Gesamtzeit: 1:58:31h (2018: 1:55:26h)
70,4km, ca. 800Hm, Schnitt 35,6km/h (2018: 36,6km/h)
165W, Nonzero 194W, NP 194, 98U/min (2018: 160W, Nonzero 171W, NP 187, 97U/min)
Platzierung Damen: 27./54
Alle Ergebnisse gibts bei www.computerauswertung.at und direkt hier als PDF.