ÖSTM Berglauf Steinplan-Lauf
Spezifische Berglauf-Vorbereitung gab es (wie meistens bei mir) auch diesmal keine, aber ich laufe ja durchaus immer wieder im Training hügelig und auch das Radtraining hilft beim Bergauflaufen doch deutlich.
Nachdem im Flachen meine Form doch einen schönen Sprung gemacht hat, bin ich optimistisch zum letzten Wettkampf vor der Duathlon-WM in anderthalb Wochen gefahren.
Beim Einlaufen hab ich schon gemerkt, dass die Beine nach den vielen Bewerben und dem fordernden Trainingsblock nicht mehr superfrisch waren, dafür ist mir das Gelände an sich mit einer eher gleichmäßigeren, nicht zu steilen Steigung ganz gut entgegengekommen. Der Bewerb war mit über 12km und mehr als 1000Hm dafür ganz schön lang, die ersten 3km leicht ansteigend auf Asphalt, der Rest technisch einfach auf Forststraße und erst im letzten Viertel etwas unrhythmischer mit kleinen Flach- und Bergabpassagen.
Viele hohe Carbon-Wettkampfschuhe hab ich im vorderen Feld bemerkt, ich selbst bin mit minimalistischen Straßen-Wettkampfschuhen gestartet, allein schon, weil ich die Strecke nicht kannte. Aber es war sicher einfach genug für die dicken Sohlen, das Ziel war auch nur auf etwas über 1600m, also noch nicht hochalpin, keine Geröllfelder, keine zerfurchten Almen.
Dass sich Gold nicht ausgehen kann, wenn Andrea Mayr am Start ist, war auch klar, ich wollte einfach ein gutes Aufbaurennen machen und einen entsprechenden Trainingreiz mitnehmen.
Das Wetter war für mich auch ideal, ein deutlich kühlerer Tag, oben am Berg hatte es nur knapp über null Grad und ordentlich Schneefall, im Verlauf des Rennens hauptsächlich Regen. Ich mag das so ja ganz gern beim Laufen :)
Leider hatte ich leichte muskuläre Probleme im linken Bein, wahrscheinlich die Kombination aus dem schnellen Asphaltteil zu Beginn und dann die Umstellung auf schnelles Bergauf auf Naturboden. Vielleicht war auch die Vorbelastung bissl zu hoch. Jedenfalls hatte ich dadurch eher Schwierigkeiten, einen guten Rhythmus zu finden und mich richtig auszubelasten. Erst am letzten Kilometer, als ich nach und nach einem vor mir laufendenden Läufer nähergekommen bin und es auch einen kleines Zweier-Duell mit einem weiteren Läufer gab, konnte ich dann doch nochmal zulegen. Es hat zwar nicht dafür gereicht, vor den beiden ins Ziel zu kommen, aber es war ein schöner Ansporn.
Natürlich wäre es besser, auch im Training mehr aufs Berglaufen zu fokussieren, um dann auch muskulär bissl besser vorbereitet zu sein, aber man muss sich halt einfach entscheiden, welche Wettkämpfe einem wirklich wichtig sind. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, aber Vergleiche sind beim Geländelaufen immer bissl schwierig.
Die Steigleistung war mit knapp 950Hm/h sehr in Ordnung für mich, zumal die Strecke auch relativ lang und dadurch eben nicht so steil war - was die Steigleistung natürlich drückt. Besser war ich bisher nur 2017 bei meinem 10. Platz bei der Berglauf-EM und bei den Staatsmeisterschaften 2019 und 2020, wobei das alles auf kürzeren und steileren Strecken war.
Bildmaterial ist diesmal leider keines vorhanden, weil Stefan zwar vor mir zu Fuß zum Ziel aufgebrochen ist, aber die Markierungen nicht eindeutig genug waren und er leider mit deutlichem Umweg und ein paar Tannennadeln in der nassen Kleidung erst nach mir auf der Berghütte angekommen ist :)
Gesamtzeit: 1:06:24min
Strecke: 12200m, 1050Hm
Platzierung Damen: 2. hinter Andrea Mayr - ÖSTM SILBER