10km Straßenlauf ÖM Kirchberg an der Pielach
Nach über 2 Monaten gesundheitsbedingter Wettkampfpause (eine Woche nach der Duathlon-EM im Training zerstört, Wadenverletzung rechts vom Frühjahr neu aufgerissen, dann Fokus in der Physiotherapie auf diese akute Verletzung, daraus aber langwierige Schonhaltung durch Schmerzen im Alltag, muskuläre Verhärtungen führten schließlich dann noch zu einer ordentlichen Beinhautentzwündung an der linken Ferse, die erst nach Ausheilen der akuteren rechten Seite in der Therapie drankommen konnten ... und dann noch eine Verkühlung am Beginn der Wettkampfwoche ... ) stand ich endlich wieder einmal an der Startlinie. Drei Rennen (Staatsmeisterschaften über 5000m, 1500m und im Halbmarathon) hatte ich auslassen müssen und die Pläne, meine Laufform über den Sommer endlich auf 2018er-Niveau und darüber hinaus zu heben, konnte ich mir ebenso aufzeichnen.
Aber - in ziemlich genau einem Jahr im September 2020 bin ich wieder topfit, das hab ich mir fix vorgenommen und diese 10km-Straßenlauf-Meisterschaften waren eine erste Statusbestimmung dafür.
Bewusst ohne Uhr bin ich auf die 4 Runden mit einer leicht ansteigenden und einer leicht abfallenden Hälfte mit 180°-Wende dazwischen gegangen. Ich wollte mich keinesfalls durch frustrierend schlechte Kilometerzeiten vom Finish abhalten lassen.
Das war dann doch zu vorsichtig gedacht, denn nach dem Startschuss (wie das so ist bei mir, selbst nach all den Jahren im Wettkampfsport ...) fühlte ich mich auf einmal hervorragend - stark, gute Beine, viel Luft. Das Gefühl hatte ich zuletzt Ende Juni bei der Duathlon-EM und wirklich schon extremst vermisst.
Der Plan, mich bei Julia Mayr anzuhängen und zu sehen, wie lange ich das durchhalte, wäre eigentlich ein Guter gewesen ... steht ihre Bestzeit auf 10 000m doch bei einer hohen 33 und damit definitiv besser, als mein derzeitiges Leistungsvermögen. Aber man soll sich nicht durch Konkurrenz ausbremsen lassen und die flotte Herrengruppe in dem gemischten Rennen, die später bei einer mittleren 33er-Zeit rausgekommen ist, fühlte sich so gut und richtig an ...
Zuruf bei KM 2 - 6:35min ... "nun gut, vielleicht ein wenig schnell" ... "egal, das fühlt sich so leichtfüßig an und endlich liege ich mal wieder alleine bei den Damen in Führung" ...
Empfinden nach einer Laufrunde - KM 2,5 - "das wird richtig zach" ...
Zeit nach einem Viertel des Rennens - 8:17min, also Kurs auf 33:08min - 3:19min/km, das hatte ich nichtmal bei meinem WM-Titel letztes Jahr drauf ...
Also weitere 7,5km überleben. Ohne Windschatten, wenn man abreißen lassen muss, ist das nur leider dreimal so schwierig - körperlich wie auch mental.
Rundenzeiten 8:17/8:34(also 5km-Durchgangszeit immerhin noch 16:51min)/9:02/9:03min (irgendwo sind 2sec zuviel, wahrscheinlich Rundungsfehler)
Heraus kam dann eine hohe 34er-Zeit (einerseits angesichts meiner Sommerpläne absolut nicht zufriedenstellend, fast eine Minute langsamer als im Frühjahr auf 10 000m, und noch deutlich langsamer als mein Leistungsvermögen im Sommer 2018) und eine Silbermedaille hinter Julia Mayer (völlig in Ordnung, damit kann ich wirklich gut leben!). Insgesamt waren die Zeiten heute nicht berauschend, die Meisten blieben rund 30sec oder sogar mehr über ihren Bestleistungen. Subjektiv würde ich sagen, es können die warmen Temperaturen gewesen sein, aber wenn man selbst kein recht gutes Rennen hat, kann man das meist nicht so gut beurteilen.
Mit etwas besserem Pacing (=ohne Größenwahn zu Beginn) und gleichem Kampfeswillen (auf den bin ich diesmal nämlich doch noch stolz!) werden dann hoffentlich bald bessere Zeiten folgen.
Ich merke einfach, dass mir im linken Bein noch total die Kraft ausgeht, das habe ich einfach zu lange geschont. Aber von meiner Sprunggelenksverletzung Ende 2017 weiß ich, dass es rund 3 Monate dauert, bis man dann seine Form wieder so richtig hat - also da fehlen mir einfach noch ein paar Wochen.
Daher werde ich anstatt eines guten Laufsommers hoffentlich einen guten Laufherbst erleben dürfen, bevor es in ein spätes Dezember-Entlastungsmonat geht, um dann neu für 2020 aufzubauen.
Zeit: 34:54min (nur brutto)
Schnitt: 3:29min/km
Platzierung gesamt: 2., ÖM SILBER