Duathlon Kurzdistanz Deutschlandsberg ÖSTM

In den letzten Wochen war ich nicht so ganz zufrieden mit meiner Formentwicklung, da mich eine Verkühlung ein wenig zurückgeworfen hatte - die Form wurde instabil und läuferisch war ich gefühlt nicht mehr ganz auf dem Niveau zur Zeit der Duathlon-WM (radfahrtechnisch auch nicht, aber ich wollte ja eben gerade am Laufen weiterarbeiten!)

Obwohl die Staatsmeisterschaften auf der Duathlon Standarddistanz (die wieder über ein Mittelding zwischen Kurz- und Sprintdistanz ausgetragen wurden, was mir sehr liegt, wie überhaupt die Streckenführung in Deutschlandsberg!) in der Saisonplanung nicht so stark berücksichtigt wurden (ich wollte eigentlich endlich einen flotteren Halbmarathon im Herbst laufen, um meine relative Schwäche auf längeren Strecken in Angriff zu nehmen), galt es natürlich trotzdem, sich nicht zu "blamieren".

Das kann allerdings schnell passieren, zum Einen ist die Dichte von Jahr zu Jahr erfreulich größer und dann kann bei vielen Attacken natürlich schnell auch ein Missgeschick passieren, ein Krampf oder gar ein Sturz die Siegeschancen zunichte machen. Mit einem gewissen Respekt muss man in jedes Rennen gehen, auch oder gerade wenn man in der Favoritenrolle antritt.

Aus dem Training raus mit drei Tagen leichterer Belastung fühlten sich dann aber meine Beine auch Dank plötzlich angenehm herbstlich-kühler Temperaturen beim frühen Start um 8:30Uhr hervorragend an. Mit der Erwartung eines ähnlichen Rennverlaufes wie im Vorjahr im Hinterkopf, wollte ich den ersten Lauf doch deutlich mit Handbremse laufen. Dieser Vorsatz wurde gleich einmal verworfen als gefühlt das halbe Starterfeld mit immerhin 20 Frauen an mir drangeblieben ist. Einen schnellen Kilometer läuft man ja bald einmal, aber Simone (Fürnkranz) und Romana (Slavinec) sind doch ganz schön hartnäckig geblieben :)

Also war schon der erste Lauf doch um Einiges schneller als im Vorjahr (da ich mir einen kleinen Vorsprung zur Sicherheit herauslaufen wollte), wobei ich immer noch Reserven hatte, was sich dann beim zweiten Lauf bezahlt gemacht hat.
Der Wechsel aufs Rad verlief problemlos, allzu sehr anstrengen wollte ich mich nicht, da ich damit rechnete, dass Simone und Romana mich gemeinsam von hinten einholen werden. Bei Simone wusste ich, dass sie stärker am Rad ist (zumindest war das im Vorjahr deutlich der Fall), bei Romana war ich unsicher. Allzu viel riskieren wollte ich nicht, da ich beim zweiten Lauf, wenn nix grob schiefgeht, doch die besseren Karten haben sollte.

Ende der ersten von sieben Runden hatte ich dann auch schon Romana am Hinterrad, allerdings alleine. Da war dann fast klar, dass wir kaum mehr einholbar wären, wenn wir das zu zweit fahren (Simone musste alles alleine gegen den Wind fahren). Bergauf wurde natürlich attackiert - so gern ich Hügerl mag, aber beim letzten Mal war ich dann doch froh, dass die weit über 4,5W/kg über knappe 2min pro Auffahrt dann zum letzten Male sein müssten :)
Die Antritte nach den Kurven wiederum waren viel zu kurz, um mir echt wehzutun. Also waren es pro Runde ca. 6min mehr oder weniger Bummeln plus ein Anstieg Vollgas. Das zeigt sich auch (siehe unten) "schön" an der Relation NP zu Durchschnittsleistung.

Das Schöne daran ist, dass die Zeit unglaublich schnell vergeht und kaum ist man aufs Rad gestiegen, ist es auch schon wieder vorbei. So mag ich Duathlons :)
Viel Abwechslung, Taktik, bisschen Ungewissheit bezüglich Rennverlauf.
Kurz vor dem Radende hat Romana nach viel Gerolle meinerseits wie erwartet nochmal attackiert und mich gleich mal von der Einfahrt zur Wechselzone abgedrängt, was natürlich ok ist und mich dann schon einige Sekunden gekostet hat.

Somit bin ich doch erst ein Stückerl hinter ihr auf die Laufstrecke gekommen und habe rund 600m gebraucht, um auf sie aufzuschließen. Nach Ende von Runde eins von dreien hab ich dann die entscheidende Attacke gesetzt und eine Lücke zwischen uns gebracht, die es mir ermöglicht hat, insbesondere die letzte Laufrunde mit dem dritten Staatsmeistertitel in Folge vor Augen so richtig zu genießen - obwohl das Tempo beim zweiten Lauf noch höher als beim Ersten war.

Es war ein tolles Rennen mit einem erkämpften Sieg, schöner Konkurrenz, einer wie immer perfekt geeigneten Strecke und endlich kühlerem Wetter.

Jetzt habe ich neben meinen Laufbeinen auch ein bisschen Motivation für die letzten Wettkämpfe gefunden und hoffe, dass diese dann auch wieder zu meiner Zufriedenheit verlaufen :)

Gesamtzeit: 1:36:31h (genau 1:30min schneller als im Vorjahr)

7,5km Laufen: 27:41min (36sec schneller als im Vorjahr, 3:41min/km wären das, meine Garmin sagt wieder 7,8km und 3:32min/km - je nachdem, wo genau man abdrückt, aber GPS auf der verwinkelten Strecke eher fraglich ...)
T1: 0:52min (4sec schneller als im Vorjahr, wieder zufrieden)
30km Rad: 0:53:44min (26sec schneller als im Vorjahr, 33,5km/h, taktisches Rennen, daher nur Trittfrequenz 90 bei NP 186W (!) und Nonzero 169W, Durchschnitt nur 163W)
T2: 0:39min (dieses Jahr besser um 8sec, aber noch nicht perfekt :) )
3,75km Run: 13:31min (18sec schneller als im Vorjahr, 3:36min/km, wieder fraglich, meine Garmin sagt 3,9km und 3:28min/km, die Wahrheit liegt bei beiden Läufen vermutlich in der Mitte, was für die Streckenführung ganz in Ordnung wäre :) )

Platzierung gesamt: 1. - ÖSTM GOLD, drittes Mal in Folge
Platzierung Elite 2: 1.

Alle Ergebnisse gibts auf Zeitnehmung.at.

Offizielles Video vom Österreichischen Triathlon Verband / AUSTRIATHLON TV:

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