Wyndham CrossAttack Salzburg/Rif
EA Permit Cross Race und Qualifikation für Cross-EM

Erst vor Kurzem habe ich von der Möglichkeit zur Qualifikation für die Crosslauf Europameisterschaften, die drei Wochen später in der nahen Westslowakei stattfinden werden, erfahren.
Auf der mir bereits großteils bekannten Cross-Strecke in Rif bei Salzburg würden die besten vier Österreicherinnen die Chance bekommen, für die EM nominiert zu werden.
Das Rennen war ziemlich gut dotiert, es gehört zur Europäischen Crosslaufserie der EA.
Trotzdem (deswegen?) war das Damenfeld recht klein, aber mit guter österreichischer Besetzung.

Mit der Tschechin Simona Vrzalova war eine Olympiastarterin mit dabei, die immerhin die 3000m auch schon unter 9min gelaufen ist (halbe Minute schneller als ich). Julia Hauser war die zweite Konkurrentin, welche ebenfalls bei den letzten Spielen mit dabei war, allerdings im Triathlon.
Aus österreichischer Sicht sollte aber Nada Pauer, die auch bei deutschen Meisterschaften sehr stark und weit vorne mitläuft, meine größte Konkurrentin sein. Mit einer 16:10min auf 5000m ist sie auf kürzeren Distanzen derzeit sicher schneller als ich, allerdings schätze ich mich auf 10km wiederum stärker ein. Die Wettkampfdauer über die knappen 6,5km, aber eben Cross, sollte fast in der Mitte der beiden Straßen-/Bahndistanzen liegen.

Konkret auf das Rennen vorbereitet habe ich mich zwar nicht, aber ich laufe ja ganzjährig Schnelles auf der Bahn und zumindest locker auch viel im Gelände im Hügeligen.
Leider war mein letzter Wettkampfeinsatz schon länger her, Verkühlung, Rennabsage wegen Sturm ... es war ein bissl ein Wurm drinnen zu meinem Saisonende. Auf der Bahn war ich zuletzt sehr unzufrieden mit meiner Schnelligkeit, im Moment fehlt mir einfach die Spritzigkeit. Daran werde ich aber in den nächsten Wochen ohnehin plangemäß arbeiten (ist bei mir immer Herbst-/Winterschwerpunkt, bevor es langstreckenspezifischer wird).
Das Grundlevel ist aber seit dem Frühjahr fast unverändert gut, ist es doch auch erst drei Wochen her, dass ich mir gute Chancen auf eine 33:XXmin am 10er ausgerechnet habe. Das Training bis dahin war durchaus vielversprechend.

Meine Erwartungen an das Rennen waren nicht allzu konkret, nur die Qualifikation für die EM hätte ich mir schon gerne erlaufen - ansonsten wäre mir ehrlicherweise der weite Weg nach Salzburg zu lang gewesen.
Sollte ich es schaffen, an der durchaus sehr crosserfahrenen Nada Pauer dranzubleiben, zumindest bis zur letzten Runde, wäre ich schon sehr zufrieden.

Der Rennverlauf war etwas anders als gedacht, da die tschechische Favoritin nicht gleich an der Spitze Tempo gemacht hat. Nada Pauer dafür hat von Beginn weg ein gutes, aber sehr vernünftiges Tempo angeschlagen, bei dem nicht viele mitlaufen konnten. Zuerst war Julia Hauser noch mit dabei, diese musste dann aber noch vor der Hälfte abreißen lassen, dann waren wir zu dritt.

Ich war wirklich das gesamte Rennen über an perfekter - zweiter - Position. Die zwischenzeitlichen Tempoverschärfungen von Nada Pauer konnte ich problemlos mitgehen. Hindernisse wie Baumstämme und Strohballen zu überwinden werde ich in den nächsten Wochen nochmal üben, da fehlt mir die leichtathletische Grundausbildung. Die crosstypischen Spitzkehren und kurzen Anstiege jedoch bereiten mir keine Probleme, auch der wechselnde Untergrund nicht.

Knapp vor dem Einlauf in den Zielkanal hat dann allerdings Simona Vrzalova gezeigt, dass sie für ein leichtathletiktypisches schnelles Finish gut trainiert hat und ist uns beiden Österreicherinnen einfach davongezogen. Selbst im Vergleich mit den Herren (die zugegebenermaßen davor schon über 2km länger unterwegs waren) braucht sich dieser letzte Split nicht zu verstecken, da waren wenige schneller. Nada Pauer konnte da nicht mehr ganz mithalten, aber doch noch mehr zulegen, als ich.
Man wird ja nicht jünger :D Und vor allem habe ich die letzten Jahre halt sehr langstreckenlastig trainiert.
Ich bin mit dem Rennverlauf mehr als happy. Im Sprint am Schluss zu verlieren ist ok, mit dem Leistungsniveau bin ich sehr zufrieden.

Distanz: 6490m

Zeit: 22:54min

Schnitt: 3:31min/km

Platzierung gesamt: 3., zweitbeste Österreicherin (von 4 Qualiplätzen)

Alle Ergebnisse gibts auf Pentek Timing und beim ÖLV.

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